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Freitag, 3. Juli 2009

Nase in Sicht









Engelberg, 27+28 Juni

M + M lassen nicht locker. Nachdem wir dieses Jahr im durchschnitt nur lächerliche 2 Bolts pro Tag setzen konnten, wollten wir dieses mal mehr.
Um es vorweg zu nehmen: Das Kunststück ist gelungen, wir schafften trotz anhaltender Schwierigkeit 6Bolts an einem Tag. Fast können wir den Nasenspitz kitzeln.
Die Kletterei bis jetzt: nicht schlecht.

Der emotionalen Aufstieg:
Nebelschwanden umhüllen uns. Das Licht scheint diffus durch den Nebel und lässt den Stein kalt und matt erscheinen. Matthias König steigt als erster die Fixseile hoch und verschwindet bald im grenzenlosen grau des Nebels. Ich bleibe unten und warte auf das Schleppseil das MKönig herunterlässt. Mit diesem ziehen wir unser Gepäck in das Biwack hoch. Es fängt an zu nieseln. Nach einer endlosen halben Stunde höre ich ein metallisches klimpern in meiner nähe, das muss der am Schleppseil befestigte Jumar sein. Nur knapp erkenne ich die Siluette vom Seil, es ist 10m zuweit rechts an einem Absatz hängen geblieben. Ich schreie mir fast die Lunge aus dem Hals naaaaach liiiiiiiiiiinks Liiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinks zurück kommt nicht viel mehr als ein Raunen aus einem kaputten Amplifier. Der direkte Kontakt mit MKönig der 130m über mir im Biwack ist, ist somit nicht möglich. Dank dem Handy kann ich doch noch Kontakt zu ihm aufnemen und das Schleppseil zu mir lotsen. Behutsam zieht er, während ich am Fixseil aufsteige das Gepäck in die Höhe. Plötzlich wird es Hell, der Nebel verzieht sich und ein Lichtstrahl durchdringt die Wolken. Wir werden wie aus dem Nebel gespült und hängen da im nirgendwo, inmitten der Wand. Es scheint die Welt bleibe für einen Moment stehen. Alles rund um uns erläuchtet in satten Farben.

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